Wir sind dankbar für die vielfältige Unterstützung und geben an dieser Stelle gerne einen Überblick über die Tätigkeit der einzelnen Arbeitsbereiche in 2024 in Form von Auszügen aus den jeweiligen Sachberichten.







Arbeit mit Kindern
Die offene Arbeit des Kidsclubs wurde bis zu ihrer vorübergehenden Schließung von drei Festangestellten (10-36 Wochenstunden) und vier Ehrenamtlichen betrieben. Hinzu kamen weitere 20 ehrenamtlich Aktive, die den Kidsclub bei besonderen Aktionen punktuell unterstützt haben. Die Öffnungstage des Kidsclubs besuchten durchschnittlich 44 Kinder, der Migrationsanteil lag bei etwa 70%. Daneben gab es sechs Aktionswochen (Ostern, Lego, Sport u.a.), Ausflüge ins Jumphouse oder den Tierpark, Sonderveranstaltungen wie das Sommerfest und regelmäßige Hausaufgabenbetreuung.
In der Koch- und Back-AG konnten die Kinder verschiedene Rezepte ausprobieren und lernten wichtige Regeln aus der Küche kennen, die wöchentliche Kreativzeit förderte Feinmotorik und Konzentrationsfähigkeit. Weitere regelmäßige Gruppenangebote waren die Voltigier-AG in Kooperation mit dem Stendaler Reitverein sowie die Kunst-AG in Kooperation mit der Kunst- und Musikschule. Bis Ende 2024, also über die temporäre Schließung hinaus, fand regelmäßig mittwochs die Sport-AG in der Turnhalle statt. Sie verfolgt das Ziel, Kindern durch gemeinschaftliche Bewegung zu helfen, sich besser zu integrieren und soziale Barrieren zu überwinden.
Höhepunkt war die Sommerfreizeit mit 18 Kindern im Grünen Haus in Kamern. Die Freizeit stand unter dem übergeordneten Thema „Wertschätzung“ und bot den Kindern die Gelegenheit, eine spannende Zeit in der Natur zu verbringen und gleichzeitig soziale Werte wie Respekt, Wertschätzung und Toleranz zu erlernen.
Im Bildungsbereich sind zu Ende 2024 neben der Leitung 13 Mitarbeitende aktiv, in Anstellungsverhältnissen zwischen 10-32 Wochenstunden. Durch Erträge durch Bildung & Teilhabe sind die meisten Stellen gegenfinanziert. Darüber hinaus gibt es eine Förderung durch die Aktion Mensch. Der Arbeitsbereich Lernförderung ist angesiedelt in der Otto-Lilienthal-Str. 26, wo uns die WBGA zwei Wohnungen zu vergünstigten Konditionen zur Verfügung stellt.
Pro Woche gaben die Mitarbeitenden 106 Stunden Nachhilfe in 1:1-Betreuung, von Grund- bis Berufsschule. Ein Teil der Kosten wird durch Spenden gedeckt, da nicht alle Kinder eine Bewilligung zur Kostenübername erhalten haben. Der Arbeitsbereich erreichte 2024 93 Kinder, davon 44 Jungen und 49 Mädchen. Der Migrationsanteil lag bei etwa 80%. Grundsätzlich zeigen besonders Familien mit Migrationshintergrund starkes Interesse an der Lernförderung, da deren Kinder häufig Unterstützung im Erlernen der Kultursprache benötigen und die Eltern kaum Hilfestellung geben können. Es gibt darüber hinaus auch einen Anteil deutscher Familien, die die Lernförderung gerne in Anspruch nehmen.
Die Lernförderung beschäftigt sich grundsätzlich mit der Aneignung von neuem Wissen. Hierzu gehört vor allem die Erarbeitung von Grundlagen wie Lese- und Rechenkompetenzen. Einen wesentlichen Anteil hat außerdem die Sprachförderung.
Bei der Durchführung der Nachhilfe wird eine Belohnungsstrategie angewendet. Die Kinder und Jugendlichen dürfen sich bei gelungener Teilnahme an der Nachhilfestunde zum Abschluss ein Spiel aussuchen und mit dem Mitarbeitenden spielen. Hierdurch werden nicht nur soziale Kompetenzen gestärkt, sondern auch das Regelverständnis verbessert. Die Kinder und Jugendlichen lernen, Regeln einzuhalten, fair zu spielen, Konflikte zu lösen und sich an Abmachungen zu halten.
Ein bleibendes Thema in der Durchführung der Lernförderung ist der interreligiöse und interkulturelle Dialog. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen treffen täglich aufeinander, wodurch es sehr wichtig wird, das Verständnis füreinander zu stärken. Dies geschieht beispielweise, indem christliche Feiertage und ihre Bedeutung erklärt werden und Gleiches für andere religiöse Feiertage und Traditionen wie das Zuckerfest erfragt wird. Diese Auseinandersetzung hat nicht nur das Wissen erweitert, sondern auch die Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Glaubensrichtungen gestärkt.
Arbeit mit Jugendlichen
Im Jahr 2024 wurde der Jugendclub Eckstein von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin mit 30 Wochenstunden geleitet. Bei dieser Stelle handelt es sich um die einzige Personalförderung aus öffentlicher Hand (Landkreis Stendal). Unsere Fachkraft wurde in der Arbeit mit Jugendlichen durch eine Jugendreferentin für das Projekt „Salz & Licht“ und einer Projektmitarbeiterin des Projektes „Macher! Berufsorientierung“ unterstützt. Zudem waren fünf ehrenamtlich Mitarbeitende regelmäßig im Jugendclub Eckstein aktiv.
In 2024 öffnete der Jugendclub an 135 Tagen, darüber hinaus fanden Kleingruppenangebote, Freizeiten wie „Baustelle Leben“ in Görlitz oder „T-Camp“ in Dähre, Ausflüge (Ostsee, Berlin, Wasserski-Anlage, Escape-Room uvm.), Sport- und Sonderveranstaltungen statt.
In einem Kochprojekt gingen die Jugendlichen selbstständig gesunde Lebensmittel einkaufen, verarbeiteten diese unter Anleitung einer Projektleiterin und gestalteten jede Woche ihr eigenes Kochbuch weiter. Zu den wöchentlichen Angeboten im Cluballtag gehörten die Teenkreise, wo in Kleingruppen christliche Wertevermittlung stattfindet und weitere relevante Lebensthemen von den Jugendlichen aufgegriffen und besprochen wurden.
Die Angebote des Jugendclubs wurden in 2024 von knapp 80 Jugendlichen genutzt, davon sind 74% männlich. Der Migrationsanteil lag bei ungefähr 25%.
Ein Highlight im Jahr 2024 war der Sachsen-Anhalt-Tag. Hier haben Jugendliche den Verein bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Sie investierten ehrenamtlich Zeit in Schichten, bei der Vor- und Nachbereitung, bei der Betreuung der Hüpfburg, am Bastelstand, beim Kuchenbasar, in der Band auf der Stadt-Bühne und beim Festumzug als Superhelden.
Im Cluballtag wurde besonders die Gemeinschaftsfähigkeit gestärkt. Die Jugendlichen erlernten und festigten ihre Fähigkeiten in der Gruppe sicher zu handeln und mit einzelnen Mitgliedern zu interagieren. Durch verschiedene Möglichkeiten bei Projekten mitzuhelfen, lernten sie die Bedeutung sozialen Engagements kennen. Sie konnten viel erproben und eigene Ideen in den Cluballtag einbringen. Dadurch wurden Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit gesteigert. Die sozialen Kontakte, die sie im Jugendclub pflegen, tragen zu einem besseren Wohlbefinden bei, denn sie merken, dass sie als Individuum wertvoll sind und zu der Gruppe „Eckstein“ gehören.
Die Angebote des Projektes „Salz & Licht“ fanden in drei verschiedenen Kleingruppen sowie Sonderveranstaltungen statt und wurden von 34 Jugendlichen besucht. Durch den regelmäßigen Austausch über Werte haben die Jugendlichen gelernt, ihre Emotionen besser zu reflektieren und treten dadurch demütiger und respektvoller auf. Bei einigen Jugendlichen ist eine positive Veränderung in ihrer Einstellung zur Zukunft zu beobachten – sie entwickeln neue Hoffnungsperspektiven und gewinnen an Selbstbewusstsein.



Arbeit mit Familien
Die Elternarbeit möchte den verschiedenen Anfragen und Herausforderungen der Familien im Stadtseegebiet von Stendal begegnen. Seit 2023 haben wir dafür eine Wohnung in der Dr.-Kurt-Schumacher-Str. 6 im Erdgeschoss von der WBGA angemietet.
In der Elternarbeit waren in 2024 drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen tätig mit Anstellungsverhältnissen zwischen 15-30 Wochenstunden. Hinzu kommen drei feste ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, die als Reinigungskraft, als Unterstützung für das wöchentliche Bastelangebot und beim Mamitreff aktiv waren. Bis Ende August 2024 war außerdem eine Bundesfreiwilligendienst-Stelle besetzt.
Die Elternarbeit, welche als dreijähriges Projekt läuft, wird derzeit hauptfinanziert durch die Förderung der Deutschen Fernsehlotterie. Des Weiteren spielen zweckgebundene Spenden und Einnahmen durch Bildung und Teilhabe eine wichtige Rolle.
In 2024 erfolgten über das Jahr insgesamt 218 Veranstaltungen, davon an 202 Tagen feste Wochenangebote wie beispielsweise Krabbelgruppe, Kochen & Backen, Winterspielplatz, thematische Beratungen etc. und 16 Sonderveranstaltungen wie Kleiderbasar, Sommer-Grillfest, Weihnachtsfeier u.a.
Jahreshöhepunkt war die Familienfreizeit in Sandkrug.
In der Elternarbeit wurden in 2024 44 Familien regelmäßig betreut, davon 13 alleinerziehend. Der Migrationsanteil lag bei etwa 25%.
Neben gezielter Hilfeleistung bietet die Elternarbeit vor allem soziale Sicherheit für Familien, da sie die Mitarbeiterinnen in ihrem Alltag als zuverlässige Kontaktpersonen erleben. Zusätzlich hat sie eine stabilisierende Wirkung.
Arbeit mit Alleinstehenden & Senioren
Die Arbeit des Café Ecksteins wurde im Jahr 2024 von insgesamt drei Festangestellten mit je 20-25 Wochenstunden und sechs Ehrenamtlichen durchgeführt. Ermöglicht wurden die Angebote durch verschiedene Förderungen von Jobcenter und Fernsehlotterie. Eine weitere Unterstützung ist das Entgegenkommen des Vermieters: Die Grundmiete der Räumlichkeiten in der Heinrich-Zille-Str. 36 durch die SWG liegt symbolisch bei 1€, es wurden ausschließlich die Nebenkosten von uns bezahlt. Die Betriebskosten wurden zusätzlich von der Stadt Stendal bezuschusst. Kosten für Lebensmittel wurden durch die Bezahlung des kulinarischen Angebots durch die Cafébesucher selbst refinanziert.
In 2024 fanden an 152 Tagen Angebote im oder vom Café Eckstein statt, die klassischen Öffnungstage wurden dabei von durchschnittlich 20 Personen besucht. Über Café-Öffnung und Spielenachmittage gab es eine Reihe von Sonderveranstaltungen wie beispielsweise Frühlingsmarkt, Osterbasteln, Preisrommé, Weihnachtsliedersingen oder Ausflüge zum Feuerwehrmuseum und eine Dampferfahrt auf der Elbe.
Bis Ende 2024 konnten dank der Förderung durch die Fernsehlotterie zweimal monatlich kostenlose Frühstücke für die Gäste angeboten werden. Nach dem Frühstück wurde ein kurzer Impuls zum Leben gehalten, in dem christliche Werte thematisiert wurden. Diese Impulse dienten der Reflexion, dem Trost bei Trauer und Hoffnungslosigkeit und enthielten Gedanken zu einer erfüllten Lebensgestaltung.
Die Café-Arbeit erreichte in 2024 etwa 70 Alleinsstehende und Senioren, 90% davon im Alter über 60.
Die Gäste erwähnten lobend die Preisstabilität. Uns ist es ein Anliegen, Qualität zu sozial verträglichen Preisen anzubieten (das Stück selbstgebackener Kuchen und das Paar Wiener Würstchen liegen bei 1-2€). Positiv wahrgenommen wurden außerdem die Besuchsdienste. Im Rahmen eines Trauerfalls aus der Gemeinschaft der Gäste heraus erfolgte die persönliche Betreuung von Angehörigen, außerdem boten wir die Möglichkeit des Ausrichtens von Trauerfeiern im Café. In 2024 verstarben zwei Stammgäste und ein ehemaliger Besucher und Mitbegründer des Café Eckstein.
Verein
Zum Ende 2024 zählte der Verein Lebendige Steine e.V. 25 sozialversicherungspflichtig Angestellte mit 10-40 Wochenstunden sowie 48 ehrenamtlich Aktive.
Die Einnahmen stellten sich zusammen aus 53,8% Fördermitteln (Landes-, Bundes-, EU-Mittel, Soziallotterien und Stiftungsgelder), 30,4% Spenden und 15,8% selbst erwirtschaftete Erlöse (vor allem durch Bildung & Teilhabe).
Die Ausgaben beliefen sich auf 73,4% Personalkosten, 21,1% Sach- und Betriebskosten der verschiedenen Arbeitsbereiche und 5,5% Verwaltung.
Samuel Kloft, Geschäftsführender Vorstand